Wiedersehensfeier bei Gerd

Willkommen beim Klassentreffen 2005 der Abschlußklasse 10 d der Burgwaldschule.

"Wir dürfen uns von den Lehrern nicht unterkriegen lassen!" Mit diesem über den Schulhof gerufenen Satz warb einer der Bewerber für seine Person. Die Kandidaten zur Wahl der Schülervertretung standen an einem Fenster in der ersten Etage des Hauptgebäudes. Die auf dem Schulhof versammelten Schülerinnen und Schüler johlten. Gewählt haben sie aber einen der anderen Bewerber.

Wir haben uns von unseren Lehrern nicht unterkriegen lassen (eher umgekehrt, muß man da mit etwas Schamesröte im Gesicht wohl zugeben). Und am letzten Schultag im Sommer 1972 war alles, was mit der Schule zu tun hatte, für viele von uns erst einmal abgeschrieben. Obwohl, es ging ja gleich weiter. Einige wechselten zum Gymnasium, die anderen begannen eine Berufsausbildung. Gewiß, auch da mußte man noch einmal pro Woche die Schulbank drücken. Doch das war etwas ganz anderes! Der Berufsschultag war eine Abwechslung im frisch begonnenen Arbeitsalltag, das begriffen wir schnell. Und während der Ferien hatte die Woche einen Arbeitstag mehr! Und wie rasch vergingen auch diese Jahre bis zur Gesellenprüfung. Plötzlich gehörte man zu den Erwachsenen, fand seinen Partner, seine Partnerin, gründete eine Familie, das Leben nahm seinen Lauf wie bei Generationen vor uns auch.

33 Jahre lag der Abschied von der Burgwaldschule und den Mitschülern nun zurück, das möchte man kaum fassen! Um so schöner war das Wiedersehen nach so langer Zeit, noch schöner, daß so viele von uns an der Wiedersehensfeier teilnahmen. Eine konnte leider nicht mehr kommen. An Birgits Beerdigung vor vier Jahren trafen sich einige von uns, und man beschloß beim anschließenden Kaffeetrinken einen erneuten Anlauf zu einem Klassentreffen. Schließlich waren so gut wie alle Namen, Adressen und Telefonnummern gesammelt, und dann ging es ganz schnell. Nochmals ein dickes Dankeschön an Gerd und seine Helferinnen für die Vorbereitungen.

Ein lustiger Abend liegt hinter uns (und eine lange Nacht, Junge, Junge, wann hab' ich zuletzt bis um sechs Uhr in der Früh gefeiert!). Doch nach so langer Zeit gab es einander eine Menge zu erzählen. Und je vorgerückter die Stunde, desto tiefer wurde in den gemeinsamen Erinnerungen gekramt, weißt du noch ...
... das Lauschen der ganzen Klasse am Kofferradio im Jahr 1968, Übertragung von den Olympischen Spielen in Mexiko, weiß aber nicht mehr, was uns damals so begeisterte ... der Massenauflauf während der großen Pause am Geländer des Schulhofs, auf dem darunter liegenden Schulgelände übte eine Gruppe Schülerinnen mit ihrer Lehrerin für eine Aufführung, der Hit waren aber nicht die Mädchen, sondern das super dekolltierte Dirndl der Lehrerin, ein Lehrer bahnte sich schließlich den Weg zum Geländer, erkannte die Lage und löste die Versammlung auf (aus heutiger Sicht würde ich sagen, Gott sei Dank hielt das Geländer damals, die Sache hätte einen ganz anderen Ausgang nehmen können) ... jeden Morgen füllte ein Strom an Schülern die schmale Straße hinauf zur Burgwaldschule, der Fahrer eines Goggomobils regte sich mächtig auf, einige Schüler aus den zehnten Klassen trugen ihn samt seinem Autochen kurzerhand zur Seite ... während der Woche am Edersee erwischte die mitgefahrene Lehrerin einige Schüler beim Rauchen, sie beschrieb den Ertappten ihr Dilemma, nämlich entweder ebenjene zu verpetzen (mit sehr unangenehmen Folgen für die Betroffenen, manche Eltern kannten in der Beziehung keinen Spaß), oder aber die Sache auf sich beruhen zu lassen (wodurch sie eine strikte Anweisung des mitgefahrenen Lehrers, der delikaterweise ihr Ehemann war, mißachtete), sie verriet tatsächlich nichts und stieg ganz beträchtlich auf unserer Beliebtheitsskala ...

Viel Spaß hatten wir auch mit unseren Austauschschülern aus Manningtree, deren Ankunft bei uns verzögerte sich, irgendetwas war wohl mit dem belgischen Autobus, und der, mit dem sie dann bei uns eintrafen, sah nicht gerade vertrauenerweckend aus - wer war beim heißen Strippoker dabei auf der Fahrt nach Heidelberg? - es war der erste Schüleraustausch, entsprechend herrschte auf der Lehrerseite eine gewisse Unsicherheit, die wir Schüler natürlich schamlos ausnutzten, so durften wir während des Besuchs der Engländer in Deutschland hemmungslos rauchen, beim Gegenbesuch in England hatten sich die Lehrkräfte besser organisiert, es herrschte wieder striktes Rauchverbot - die Zeit in England war trotzdem ein absolutes Erlebnis, für viele von uns die erste große Reise mit Bahn und Schiff und ins Ausland, Wahnsinn ...

Ihr seht, der Abend und die Nacht waren viel zu kurz bei so viel Gesprächsstoff - und gegessen und getrunken und gelacht und gefeiert haben wir nebenbei auch noch ...

Viel Spaß mit den Bildern!
Hier könnt ihr euch die Bilder als Diaschau ansehen.
Diese Montage mit Portraits von damals und heute zeigt, daß sich die meisten von uns kaum verändert haben in den paar Jahren.
Außerdem gibt es noch die Mini-Portraits - Klasse-einzeln-PDF
und das Klassenphoto als PDF-Datei - Klassephoto-PDF




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