Besuch in Deutschland

So ein Klassentreffen weckt viele Erinnerungen, gute und weniger gute, auch wehmütige...
Ein tolles und mit großer Spannung erwartetes Erlebnis war allerdings der Schüleraustausch mit Manningtree, Frankenbergs Partnerstadt in Großbritannien.

Nach langen Vorbereitungen war es endlich soweit: Im Mai 1971, gerade recht zum Pfingstmarkt, fand der erste Schüleraustausch zwischen Manningtree und Frankenberg statt. Wir hatten bereits seit Stunden auf die Ankunft unserer Gäste gewartet, und als endlich ein Omnibus mit ziemlich ramponierter Frontpartie auf den Schulhof einbog, bekamen natürlich alle einen großen Schreck. Doch es war alles nicht so schlimm, wie es aussah. In Belgien, wohin man mit der Fähre von England kommend übergesetzt hatte, gab es ein Problem mit dem ursprünglich vorgesehenen Bus, und es mußte schnell ein Ersatzfahrzeug her. Das sah zwar etwas abenteuerlich aus, verrichtete aber sonst seinen Dienst.

Neugierig und etwas aufgeregt nahm man den jeweils zugeteilten Gast in Empfang und freute sich auf das bevorstehende Besuchsprogramm. Viel zu schnell gingen die folgenden neun Tage vorüber. Jedoch mußten wir beim Abschied nicht traurig sein, denn bis zum bereits geplanten Gegenbesuch sollte es gerade mal ein Vierteljahr dauern.




Besuch in England

Wie gesagt, die Sommerferien waren kaum vergangen, da durften wir auch schon unsere Koffer packen. Ganz früh am Morgen startete unser Bus in Richtung Köln. Dort warteten wir in aufgekratzter Stimmung auf den Zug.

Der rollte pünktlich um 7:12 Uhr aus dem Kölner Hauptbahnhof hinaus. Wir hatten es uns bequem gemacht im Austria-Express D216. Dieser war bereits um 16:22 Uhr am Vortag in Klagenfurt gestartet und fuhr von Köln aus weiter nach Hoek van Holland. Die kleine Hafenstadt erreichten wir kurz vor 11 Uhr und gingen gleich an Bord des Schiffes, das uns über den Kanal nach Harwich brachte. Um 11:30 legte der Dampfer ab. Die Überfahrt war ein Erlebnis, die Fortbewegung an Deck bei ordentlichem Seegang sah recht lustig aus. Gleichwohl waren einige von uns sehr froh, als um 18 Uhr (Ortszeit) Großbritannien erreicht war und sie "erleichtert" wieder festen Boden unter den Füßen hatten ...

Dort wartete schon ein Omnibus und brachte uns das letzte Stück unserer Reise nach Manningtree, wo die Schülerinnen und Schüler dann von ihren Gastfamilien begrüßt wurden. Auch unsere britischen Gastgeber hatten ein umfangreiches Besuchsprogramm vorbereitet, und die zehn Tage in Constable Country in der Grafschaft Essex gingen viel zu schnell vorüber. Und diesmal fiel der Abschied ungleich schwerer als noch wenige Monate zuvor, dementsprechend flossen nicht wenige Tränen ...




Constable Country

Manningtree liegt am Rand von Constable Country. Der Bezirk verdankt seinen Namen dem englischen Landschaftsmaler John Constable, geboren am 11. Juni 1776 in East Bergholt. Der arbeitete zunächst im Betrieb seines Vaters und trat später, im Jahr 1799, der Royal Academy (R.A.) in London bei, wo er 1802 seine erste Ausstellung hatte. Constable kaufte sich dann ein Atelier in seinem Geburtsort. 1809 verliebte er sich in die zwölf Jahre jüngere Beamtentochter Maria Bicknell. Deren Vater befand den Bewerber zunächst für nicht gut genug, erst nach mehrjährigem Werben willigte er in die Heirat ein.

Im Jahr 1815 starb Constables Mutter Ann, ein Jahr später auch sein Vater, Golding Constable. Am 2. Oktober 1816 heiratete Constable Maria Bicknell in der Londoner Kirche St. Martin-in-the-Fields. 1817 wurde ihr erstes Kind, ein Sohn, geboren, dem später sechs weitere folgten.

Die Werke Constables wurden besonders in Frankreich geschätzt. Im Jahr 1824 erhielt er eine Auszeichnung vom französischen König.

Am 23. November 1828 starb Maria im Alter von 41 Jahren an Lungentuberkulose, ein Ereignis, an dem ihr Ehemann letztlich zerbrach. John Constable starb am 31. März 1837.

Die Gegend um Dedham/Suffolk ist bekannt als Constable Country. Sie besitzt eine reizvolle Landschaft und viele historische Ortsansichten.




Constable Country Pictures



Coole Zeit damals
Flower Power Tower und Flower Power Tower Bridge

Bilder vom Schüleraustausch

Bilder sagen mehr als Worte! Also wurde in den Archiven gegraben und folgendes kleines Photoalbum zusammengestellt. Ein Highlight unseres Besuchs in England war natürlich der Tag in der britischen Hauptstadt London. Unvergessen auch die Ruderpartie Dedham/Flatford und die ausgelassene Wasserschlacht!

Aber auch sonst hatten wir eine Menge Spaß während des Schüleraustausches, und bestimmt haben alle Seiten auch etwas vom jeweils besuchten Land gelernt. Dafür waren die Besuchsprogramme umfangreich genug.